Im Jahr 404 n.TG wurde im Wald das erste Gold gefunden. Eigentlich war es ein Zufallsfund, denn die Jäger wollten die Reste eines Tierkadavers vergraben, als es auf einmal im Boden glitzerte. Sie brachten den Fund zu den Güldringern und nach kurzer Zeit stand fest: Es ist das, wonach es aussieht.
Das Gold ist seitdem an verschiedenen Stellen gefunden worden. Es liegt nur oft nur wenige Handbreit unter dem Boden und hat die Form von kleinen Körnern. Nur selten lassen sich größere Formen (wie z.B. Kiesel oder Steine) finden. Eins der ergiebigsten Abbaugebiete liegt im Schildenholz. Sie liegt im Bach "Güldbach" und heißt „Reiche Ernte“. Allerdings scheint sich der Goldgehalt im Boden seinem Ende zu nähern, denn in letzter Zeit werden nur noch wenige Unit (so der Name für die einzelnen Goldkörner) gefunden.
Die Bedeutung des Goldes
Das Gold ist für Vhinbrosir von großer Bedeutung, stellt es doch die wertvollste Ressource dar, die den Wohlstand und das Fortbestehen des Dorfes absichert. Das Gold gehört demjenigen, der es findet. In der Regel geht das Gold allerdings an das Haus, dem der Finder zugehörig ist. Mit einer Ausnahme: die Güldringer haben die alleinigen Rechte zum Goldschürfen bzw. Goldwaschen im Güldbach.
Die Verteilung der Aufgaben im Dorf für den Goldfund und die weitere Handhabung des Goldes streng geregelt:
- · Die Herken haben das alleinige Recht, Werkzeuge für die Goldsuche herzustellen. Jedes Werkzeug, das zum Goldschürfen verwendet wird, muss aus dem Hause Herk sein. Will jemand sein eigenes Werkzeug verwenden, muss er den Herken einen Abschlag zahlen. Das klassische Werkzeug für die Goldsuche ist übrigens eine Schaufel und ein Sieb.
- · Die Güldringer haben das exklusive Recht, alles gefundene Gold zu prüfen. Sie stehen mit ihrem Wort dafür ein, dass das gefundene Gold echt und ohne Makel ist.
- · Die Nangisten haben das alleinige Recht der Aufbewahrung und des Transports des Dorfgoldes. Sie bewachen das Gold, aber sie verwalten es nicht (das macht der Münzmeister). Sie stehen jedoch dafür ein, dass nichts wegkommt.
- · Die Festünder sind diejenigen, die auf eine Bezahlung ihrer Dienste in Unit bestehen dürfen. Auch andere Häuser können mit Unit bezahlt werden, aber die Festünder haben das Recht zu verlangen, ausschließlich in Unit bezahlt zu werden. Damit soll der Goldabbau (und somit der Wohlstand im Dorf) vorangetrieben werden.
Niemand der vier Häuser stellt diese Regelungen in Frage, schließlich profitieren alle davon – nur die Unterstadt nicht.
Das Gold und die Nacht
Niemand weiß, wo das Gold herkommt und warum es so dicht unter der Oberfläche liegt.
Im Dorf mehren sich die Gerüchte, dass das Gold eine mystische Verbindung mit der Blutleere hat. Dort, wo sie wandelt, soll Gold entstehen. Jemand aus der Unterstadt soll heimlich beobachtet haben, dass der Boden voller Gold war, nachdem sie darauf gestanden und finstere Worte gesprochen hat.
Andere Gerüchte sagen, dass das Gold an verschiedenen Stellen erscheint und wieder verschwindet. Ertragreiche Stellen sind auf einmal leer und an anderen Orten, wo man sich sicher war, dass nichts vorhanden ist, taucht plötzlich ein Funkeln im Boden auf. Aber selbst die vernünftigsten und weisesten Leute im Dorf können sich die Herkunft nicht erklären.
Als unstrittig gilt aber, dass es erfolgversprechender ist, wenn man nachts nach dem Gold sucht. Die größten Funde wurden stets nachts erzielt, allerdings auch unter den größten Gefahren. Warum das so ist, weiß jedoch niemand.
Gold als Währung
Gefundene Unit sind eine beliebte Währung (es ist schließlich Gold!), insbesondere für kleine Geschäfte.
Derzeit liegt der Tauschwert bei 10 Unit für eine Kupfermünze. Fünf Kupfermünzen entsprechen einer Silbermünze. Fünf Silbermünzen haben den Wert einer Goldmünze.
Auch wenn dieses Verhältnis auf den ersten Blick als zu gering erscheint, darf man nicht vergessen, dass Kupfer sehr gefragt und ein beliebter Rohstoff für alle Arten von Metallgegenständen ist, seien sie direkt aus Kupfer oder aus Bronze (z.B. für Schmuck, Töpfe, Geschirr, Kleinwaffen, …). Und da Units erst noch gereinigt, eingeschmolzen und geprägt werden müssten, bräuchte man zur Erstellung einer reinen Goldmünze sehr viele Units. Darüber hinaus ist der Wert einer Münze häufig größer als das Metall, das sie beinhaltet.
Letztlich ist es so, wie der Münzmeister gerne zu sagen pflegt: „Die Dinge haben immer den Wert, den man ihnen gibt!“